Osmose und GFK-Yachten - 02/2021

YACHT SERVICE LAGO MAGGIORE

OSMOSE SANIERUNG LAGO MAGGIORE

YACHT-SERVICE - Osmosesanierung Lago Maggiore.
Rumpfwartung: Osmose und GFK-Yachten.

Lange hielt sich die Meinung, dass Kunststoff allgemein wasserdicht sei und GFK-Yachten somit im Laufe der Zeit keine Probleme durch das sie umgebende Wasser bekommen könnten. Dies ist leider nicht so!
Im GFK-Laminat des Unterwasserschiffes kann sehr wohl Wasser diffundieren und einen Zerstörungs-Prozess des Materials auslösen, der langfristig auch zum Verlust des Bootes führen kann. Dieser Prozess wird unter Yachteignern mit dem Wort Osmose bezeichnet.
Was genau mit dem GFK-Laminat passiert, welches die Gründe für Osmose sind, wie man vorbeugen kann oder die Folgeschäden saniert, wird im Folgenden erklärt.

Was bedeutet Osmose überhaupt?
Ein einfaches Beispiel kann erklären worum es eigentlich geht. Gibt man in einen Behälter Salzwasser und reines Wasser, mischen sich beide Flüssigkeiten durch freie Diffusion. Der Salzgehalt gleicht sich im Wasser aus.

Ist derselbe Behälter jedoch in der Mitte durch eine Membran getrennt, und ist diese Membran nur für das Wasser durchlässig und nicht für das Salz, kann ein freier Ausgleich des Salzgehaltes nicht stattfinden.
Das natürliche Bestreben den unterschiedlichen Salzgehalt auszugleichen führt jedoch dazu, dass reines Wasser durch die Membran diffundiert und zwar theoretisch solange bis sich kein reines Wasser mehr in der einen Hälfte des Behälter befindet und nur noch die Salzwasser-Seite gefüllt ist.

osmosebehandlung lago maggiore
Wie kommt es zur Osmose im GFK-Laminat?
Das GFK-Laminat der allermeisten Yacht ist aus ausgehärtetem, mit Glasfasern verstärktem Polyesterharz aufgebaut. Nach Aussen, gegen das Wasser hin, wird das Laminat durch farbiges Gelcoat geschützt, welches auch aus, allerdings pigmentiertem Polyesterharz besteht. Und dummerweise ist Polyesterharz nicht wirklich wasserdicht!
Es kann also zunächst Wasser durch das Gelcoat diffundieren und erreicht somit das GFK-Laminat. Hier erhöht sich die theoretische Diffusionsgeschwindigkeit des Wassers durch den Kapilareffekt entlang der Glasfasern, und zwar nun im Laminat!
Das Wasser beginnt chemische Bestandteile des Polyesterharzes zu lösen, wobei sich eine saure Flüssigkeit bildet. Besonders bildet sich diese, wenn während der Bauphase im Laminat kleine Luftbläschen eingeschlossen worden sind, oder sogar schon übermässig viel Feuchtigkeit mit einlaminiert worden ist.
Jetzt lässt sich der Vergleich mit dem Beispiel von Oben schliessen: durch die semi-permeable Membran, dem Gelcoat, diffundiert Wasser von Aussen in das Laminat um den unterschiedlichen Säuregehalt auszugleichen. Nachdem von Innen jedoch keine Säuremoleküle nach Aussen gelangen können, wird im Laminat immer die höhere Säure-Konzentration das Eindringen von Wasser in Gang halten.

Welches sind die Folgen?
Durch das andauernde Eindringen von Wasser baut sich in den mit Säure gefüllten, zunächst kleinen Hohlräumen, ständig Druck auf. Nach Aussen hin beginnt das Gelcoat in Blasen abgedrückt zu werden. Wenn es dann im Laminat selbst zur Bildung von säurehaltigen Hohlräumen mit wachsendem osmotischem Druck kommt, fängt auch das Laminat an sich zu lösen. Im Winterlager kann es darüber hinaus noch zu frostbedingten Laminatschäden kommen, wenn entsprechende wässrige Säureeinschlüsse gefrieren und Laminatschichten auseinander sprengen.
Dieser Zersetzungs-Prozess ist zwar langsam, wird er aber nicht unterbrochen riskiert man den Zusammenhalt des Laminates und damit die strukturelle Festigkeit der Yacht. Es kann soweit gehen, dass Wasser durch ein völlig sprödes GFK-Laminat ständig in das Rumpfinnere dringt, in der Bilge immer Wasser steht und der Yachteigner ergebnislos nach einem offenen Leck sucht.

Wie wird Osmose erkannt?
Steht der Prozess erst am Anfang, ist es nicht immer leicht diesen auszumachen. Eine Messung der im Laminat vorhandenen Feuchtigkeit des Unterwasserschiffes, im Vergleich zum Überwasserschiff kann eventuell hilfreich sein und nach Beurteilung durch einen Fachmann zu dem Entschluss führen, eine präventive Osmose-Behandlung durchzuführen.
Ist schon ausreichend Wasser durch das Gelcoat eingedrungen, erkennt man nach dem Auswassern Blasen am Unterwasserschiff. Werden diese aufgestochen, tritt eine typische saure Flüssigkeit aus. Handelt es sich noch um kleine Blasen, können diese wenn das Boot einige Tage an Land steht, zurückgehen und verschwinden. Eine eventuelle Kontrolle sollte deshalb unmittelbar nach dem Auswassers erfolgen.
Nach einem Probeabschliff der Antifouling-Farbe kann eingeschätzt werden, ob nur kleine Osmose-Blasen im Gelcoat vorhanden sind, die noch nicht das Laminat befallen haben, oder ob schon ein Zersetzungs-Prozess des Rumpf-Laminats eingesetzt hat. Dann wird in jedem Fall eine aufwendigere Osmose-Sanierung fällig.
Bis zu welcher Tiefe aber tatsächlich eine Zersetzung des Laminats stattgefunden hat, erkennt man mit Gewissheit erst nach dem Sandstrahlen des Unterwasserschiffes.

Folgende drei Bilder zeigen diverse tiefgehende Osmoseschäden im Laminat während und nach dem Sandstrahlen:
osmosebehandlung lago maggiore
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Was bedeuten vorbeugende Osmose-Behandlung und Osmose-Sanierung?


Nachdem die Hauptursache für die Osmose bei GFK-Booten die Wasserdurchlässigkeit des Polyesterharzes ist, ist die Lösung prinzipiell durch die Anwendung von wasserundurchlässigeren Harzen gegeben. Vinylester-, und insbesondere Epoxidharze lassen so gut wie kein Wasser diffundieren. Ist das Unterwasserschiff von einer ausreichend dicken Schicht Epoxidharz ummantelt, kann von aussen kein Wasser mehr in das Laminat eindringen.

Ist es bei einer Yacht noch zu keinem offensichtlichen Osmose-Prozess gekommen, und liegen keine zu hohen Feuchtigkeitswerte des Laminats vor, reicht es im Allgemeinen als vorbeugende Massnahme auf die bestehende Gelcoat-Schicht eine Beschichtung auf Epoxidharz-Basis aufzubringen.

Ist dagegen das Gelcoat schon beschädigt und das Laminat übermässig feucht, muss zunächst das Gelcoat entfernt werden und in Folge muss dann das Laminat des Unterwasserschiffes ausreichend trocknen. Vereinzelt auftretende Bläschen werden vorher geöffnet und nach dem Trockenvorgang mit Epoxid-Spachtelmasse gefüllt. Danach wird ebenfalls eine Beschichtung auf Epoxidharz-Basis aufgebracht.

Ist aber auch das Laminat schon angegriffen, kann durch Sandstrahlen sowohl das Gelcoat, als auch zersetztes Laminat entfernt werden. Gesundes Laminat ist härter und wird nicht abgetragen. Nach dem dann folgenden obligatorischen Trocknungsprozess, muss die betroffene Oberfläche mit Epoxid-Spachtelmasse, eventuell unter Beifügung von verstärkenden Fasern gefüllt werden. Grössere Stellen abgeplatzten Laminates müssen neu aufgebaut werden. Ist ganzflächig sehr viel Material abgestrahlt worden, kann es sein, dass eine oder mehrere Lagen Glasgewebe über das gesamte Unterwasserschiff auflaminiert werden müssen. Die Oberfläche wird zuletzt so verschliffen, dass das Unterwasserschiff wieder seine ursprüngliche strakende Form erhält. Abschliessend wird dann wieder eine Beschichtung auf Epoxidharz-Basis aufgebracht.


Die folgenden Photos zeigen den Rumpf einer 10-Meter-Segelyacht nach erfolgter Beschichtung mit Epoxidharz und nach dem endgültigen Anstrich mit Antifouling.

antiosmosi lago maggiore
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YACHT-SERVICE - Osmosesanierung am Lago Maggiore
Der Spezialist für vorbeugende Osmosebehandlungen und komplette Sanierungen.

Jahrelange Erfahrung macht aus YACHT SERVICE - Osmose-Sanierung Lago Maggiore Ihren professionellen Partner bei allen Fragen um das Problem Osmose und GFK-Yachten.
Expertisen, vorbeugende Osmose-Behandlungen und komplette Osmose-Sanierungen werden kompetent ausgeführt.

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