Nachdem die Giftwirkung der verwendeten Biozide eingeschränkt ist, sollte je nach Anforderung, der geeignetste Antifouling-Typ verwendet werden. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen den folgenden Typen: Hartantifouling, Weichantifouling, Dünnschichtantifouling
und 2-Komponenten Antifouling auf Epoxydharz-Basis.
Hartantifouling
besteht aus einem wasserunlöslichem Trägerharz, welches die Biozide enthält. Diese werden mit der Zeit vom Wasser aus der Harzmatrix ausgewaschen. Solange sich auf diese Weise genug Wirkstoff an der Oberfläche befindet, ist die bewuchs hemmende Wirkung gegeben.
Die Biozid-Abgabe und somit auch die Wirkung sind nicht konstant; ist der Anstrich neu wird eine relativ grosse Menge Biozid freigesetzt, während danach das Biozid einen immer längeren Weg durch die Matrix zurück legen muss, langsamer die Oberfläche erreicht und dort eine immer geringere Wirkung entfaltet.
Ein weiterer Nachteil ist mit der Zeit, der Aufbau einer dicken, porösen und instabilen Harzschicht. Um dies zu vermeiden, sollte vor jedem Anstrich die alte Antifoulingschicht abgetragen werden.
Vorteil des Hartantifoulings ist seine hohe mechanische Belastbarkeit. Schiffe, die oft ein- und ausgewassert werden, die getrailert werden oder auch sehr schnelle Boote sollten einen Anstrich mit Hartantifouling erhalten.
In der Gruppe der Weichantifouling-Farben
unterscheidet man zwischen konventionell erodierenden und selbstpolierenden Antifouling-Farben. Beide Typen bestehen aus einer weichen Farbmatrix, die die Biozide enthält, sich im Wasser langsam löst und durch Reibung, z.B. Fahrt abgetragen wird. An der Oberfläche befindet sich entsprechend immer eine optimale Menge frischen Biozides, das den Anwuchs hemmt.
Der Unterschied zwischen den beiden Typen ist chemischer Art und bewirkt bei den konventionell erodierenden Farben eine mit der Zeit etwas unregelmässigere Abgabe des Biozides. Dafür ist allerdings auch der Preis oft günstiger.
Im Gegensatz zu den Hartantifouling-Farben ist jedoch generell eine relativ konstante Giftabgabe gegeben, die im Verlauf der Zeit eine gleichmässige bewuchs hemmende Wirkung garantiert. Der Auftrag einer dickeren Schicht Antifouling Lago Maggiore ermöglicht somit eine relativ konstante und zeitlich verlängerte Wirksamkeit. Das Biozid wird nicht oder kaum ausgewaschen, sondern entwickelt seine Wirksamkeit erst nach Ablösung der “verbrauchten“ obersten Farbschicht, sobald es sich an der neu freigelegten Oberfläche befindet.
Vorteil dieses Antifouling-Typs ist, dass über die Jahre keine dicken porösen Farbschichten aufgebaut werden. Nach dem Auswassern und vor einem neuen Anstrich kann die alte Antifouling-Schicht problemlos und relativ einfach mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden.
Nachteil ist hingegen, dass bei schneller Fahrt viel Material abgetragen wird und ebenso beim Ein- und Auswassern, Aufpallen und beim Transport die Farbschicht vorschnell abgenutzt werden kann. Für schnelle Boote, die Geschwindigkeiten über 25 kn erreichen, ist Weichantifouling nicht geeignet. Schiffe, die in fliessenden Gewässern liegen, riskieren ebenfalls, dass der Weichantifouling-Auftrag vorschnell abgewaschen wird.
Dünnschicht-Antifouling
besteht fast immer aus einer relativ dünnflüssigen Hartmatrix, der Zusatzstoffe auf Teflon-Basis beigefügt sind. Die Antifouling-Wirkung durch die enthaltenen Biozide, wird durch eine besondere Beschaffenheit der Farboberfläche, die auf das Teflon zurückzuführen ist, unterstützt.
Sind die Biozide nach der Saison ausgewaschen, muss ein neuer Auftrag der Antifouling-Farbe erfolgen. Nachdem die vorhandene Schicht jedoch sehr dünn ist, entfällt der komplette Abtrag wie er bei den Hartmatrix-Farben nötig ist, da sich in vergleichbarer Zeit keine dicke Farbschicht bildet.
Ein Nachteil der nicht übersehen werden darf, besteht darin, dass Dünnschicht-Antifouling prinzipiell nur mit sich selbst überstrichen werden darf. Möchte man Antifouling-Typ wechseln, muss der gesamte alte Belag an Dünnschicht-Antifouling abgetragen werden, bevor man mit einem neuen Farbauftrag beginnen kann.
2-Komponenten Antifouling auf Epoxydharz-Basis
ergibt eine extrem harte Beschichtung des Unterwasserschiffes, in der Kupfer- bzw. Zinkpulver als Biozid enthalten sind. Das Metallpulver wird sehr langsam aus der Epoxyd-Matrix ausgewaschen und entfaltet so seine Wirkung. Um diese im Verlauf der Zeit zu erhalten, sollte die Oberfläche alle 2 bis 4 Jahre leicht angeschliffen werden.
Ein weiterer wichtiger Effekt dieser Epoxyd-Beschichtung ist der Schutz gegen Osmose, nachdem das Epoxyd-Harz eine fast 100%ige Feuchtigkeitssperre ergibt.
Die Hersteller werben bei diesen Produkten oft mit einer 10jährigen Wirkungsdauer, allerdings sind die Kosten für einen Auftrag dieses Materials auch entsprechend hoch.
Ausser der optimalen Wahl des Antifouling-Typs, müssen einige andere Aspekte beachtet werden:
Antifouling-Farbe – ausser der letztgenannten auf Epoxidharz-Basis – bildet keine wasserdichte Schicht. Die Oberfläche des Unterwasserschiffes, muss deshalb, je nach Materialbeschaffenheit, zunächst vor dem Kontakt mit Wasser geschützt werden. Holz-, Stahl- und GFK-Rümpfe erhalten entsprechend vor der Behandlung mit Antifouling-Farbe, eine auf das Material abgestimmte wasserdichte Grundierung, der generell ein weiterer Haftvermittler folgt. Insbesondere ist bei Stahlrümpfen auf die Eignung der Antifouling-Farbe
zu achten, um Probleme auf Grund von galvanischer Korrosion
zu vermeiden.
Wird ein Antifouling Lago Maggiore Anstrich erneuert, muss unbedingt auf die Kompatibilität der neuen mit der alten Farbe geachtet werden. Eventuell kann eine Sperrschicht dazu dienen eine neue nicht direkt kompatible Farbe aufzutragen. Im Zweifel muss die gesamte alte Beschichtung abgetragen werden.
Auch der Zeitpunkt des Anstriches, mit Bezug auf das Einwassern, ist wichtig. Je nach Farbtyp und Hersteller darf der Zeitraum zwischen dem Anstrich und dem zu Wasser lassen, maximal zwischen einigen Stunden und mehreren Monaten liegen. Auch eine Mindest-Trocknungszeit vor dem Einwassern wird angegeben und variiert herstellerabhängig von Produkt zu Produkt.